Zusammenfassende Beurteilung aller Studien
Die Dauer der Infusion und die Konzentration der Plasminogenakti-vatoren. spielt für
die Sicherheit der Patienten eine große Rolle. Eine höhere Konzentration in kurzer
Zeit ist bei der LE anscheinend das bessere, d.h. effektivere Dosierungsprogramm.
Sollte jedoch nach 2 Stunden im Kontroll-Angiogramm noch kein genügender Lyseeffekt
sichtbar sein, so kann die Lysebehandlung – wie die Studien zeigen – mit einer etwas
geringeren Dosis auf 6 bis 7 Stunden verlängert werden.
Der Vergleich zwischen intravenöser und intrapulmonaler rt-PA-Appli-kation erbrachte
bei gleicher Dosierung den gleichen thrombolytischen Effekt. Dies ist insofern interessant
und überraschend, da nach bisheriger Anschauung die direkte thrombusnahe Verabreichung
durch den Pulmo-nalarterienkatheter als effektiver galt.
Die Urokinase ist in der hier vorliegenden Studie im Vergleich zu rt-PA aus heutiger
Sicht ganz offensichtlich zu gering dosiert und somit weniger aggressiv. Daher hat
nach 2 Stunden rt-PA den größeren Vorteil bei den angegebenen Dosierungen. Nach 24
Stunden gleicht sich der Endpunkteffekt offenbar an.
In Zukunft sollten vergleichende Studien durchgeführt werden, wobei gleiche Dosierungen
zu gleichen Zeitpunkten den erwirkten Effekt kontrollieren. Für Langzeitkontrollen
sind Tod und wiederholte LE die wichtigsten Parameter, die möglicherweise Rückschlüsse
auf die Art der Initialbehandlung vermitteln.